Oberschule Reichenbach/Oberlausitz L1

Aus der Schulchronik 1950 über außerunterrichtliche Aktivitäten

Die Volksschule Reichenbach hat aus den Schülern der Klassen 5 bis 8 Suchtrupps aufgestellt, die unter Führung von Bauern oder Landwirten die Kartoffeläcker in den zugewiesenen Abschnitten planmäßig absuchen müssen. In Anbetracht der Wichtigkeit der Kartoffelkäfer-Suchaktion muss der Ausfall von 2 bis 3 Wochenstunden Schulunterricht in Kauf genommen werden.

Die Tee- und Heilkräutersammlung ergab
Brombeer-, Himbeer- und Erdbeerblätter 45 kg Trockengewicht
Kamille 4 kg Trockengewicht
Rainfarn 183 kg Trockengewicht
Schafgarbe 42 kg Trockengewicht
Schachtlhalm 18 kg Trockengewicht

Aus der Schulchronik 1952 zum 1. Schultag

Die Lehrer und Schüler versammeln sich in der Turnhalle um die Ansprache des Ministers für Volksbildung und von Frau Professor Zaisser zu hören. Die Schüler sollen beim Aufbau des Sozialismus helfen. Das Erziehungsziel wird wie folgt formuliert: "Die Jugend ist zu allseitig entwickelten Persönlichkeiten zu erziehen, die fähig und bereit sind, den Sozialismus aufzubauen und zu verteidigen." Als wichtige Aufgabe wird vom Minister gefordert, dass das wissenschaftliche Niveau zu erhöhen ist.
Auch in organisatorischer Hinsicht werden neue Aufgaben gestellt. Die Klassenbücher sind für das neue Schuljahr vervollkommnet worden.
Das Schuljahr wird in drei Jahresabschnitte unterteilt.
1. Jahresabschnitt: 01.09. - 20.12.1952
2. Jahresabschnitt: 05.01. - 02.04.1953
3. Jahresabschnitt: 17.04. - 04.07.1953
Die Schuljahresabschlußfeier ist für den 5.7.1953 vorgesehen. Nach jedem Jahresdrittel werden in den Hauptfächern (Deutsch und Mathematik) von der 4. Klasse an, Zwischenprüfungen durchgeführt. Für die 8. Klasse sind in der Zeit vom 8.6. - 4.7.1953 Abschlussprüfungen vorgesehen.


Aus der Schulchronik 1953 zum Wiederaufbau der "neuen" Schule

Trotz der festen Zusage eines Vertreters der Landesregierung, die Schule im Jahr 1952 fertig zu stellen, wurde das Versprochene nicht gehalten. Selbst für das Jahr 1953 wurde die Aufnahme in den Investitionsplan nicht vorgenommen. Große Hoffnungen wurden uns für das Jahr 1954 gemacht. Ein kleiner Fortschritt wird in baulicher Hinsicht im Jahr 1953 aber doch erreicht.
Das der Schule gegenüberliegende ehemalige Amtsgericht wurde durch Kriegseinwirkungen stark beschädigt und schließlich schlug im Sommer 1950 noch ein Blitz in das Gebäude, so dass das Dachgestühl abbrannte. Da sich nunmehr ein Wiederaufbau nicht lohnte, entschloss sich der Rat des Kreises, die Ruinen abreißen zu lassen. Die Einwohner Reichenbachs wurden aufgerufen, bei der Ziegelbergung und beim Schuttabfahren behilflich zu sein, um Geld einzusparen. Tatsächlich konnten durch freiwillige Arbeitseinsätze 7000 DM eingespart werden.
Dieser Betrag ist der Grundschule zur Verfügung gestellt worden, damit im 2. Stock einige Klassenzimmer hergerichtet werden können. Seit dem 12.01.1953 sind nun die Handwerker des Mauermeisters Herbert Schneider, Reichenbach, emsig dabei, die Räume instand zu setzen. Vorerst sollen 3 Klassenzimmer fertig gestellt werden. Die Lehrer und Elternbeiratsmitglieder haben in freiwilligen Arbeitseinsätzen beim Entfernen des alten Mörtels geholfen.

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