Bis zum Jahre 1912 gab es in Reichenbach keine Zentralschule. Der Unterricht wurde in fünf bzw. sechs separaten Schulgebäuden durchgeführt.
Am 1. April 1912 wurde die erste Volksschule (die heutige "Uhrschule") in Reichenbach eingeweiht.
Im Jahre 1923 wurden die Waisenhausschule und die private höhere Töchterschule von der Stadtschule übernommen.
Das Lehrerseminar wurde 1926 aufgelöst und die Seminar-Übungsschule mit der Stadtschule vereinigt.
Durch ständig steigende Schülerzahlen wurde ein Schulneubau dringend notwendig.
Jahr |
Schülerzahl |
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Jahr |
Schülerzahl |
1908 |
195 |
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1921 |
203 |
1912 |
233 |
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1923 |
273 |
1916 |
213 |
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1926 |
345 |
1918 |
217 |
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1928 |
385 |
1920 |
215 |
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1929 |
409 |
Am 27. Juli 1928 beginnt mit der Grundsteinlegung der Bau der neuen Stadtschule in Reichenbach.
Neuer Görlitzer Anzeiger. - Sonntag, 29. Juli 1928
"Freitag nachmittag fand die feierliche Grundsteinlegung der neu zu errichtenden Stadtschule statt. Hierzu waren die Spitzen der Behörden, das Stadtverordnetenkollegium,
die Beamten der Stadt und die Bauleitung der Bauhütte von Görlitz und Dresden anwesend. Ansprachen hielten Bürgermeister Jaehner, Superintendent Fichtner, Rektor Kirchner und
Fabrikbesitzer Rabe. Die üblichen Hammerschläge führten aus ... In den Stein wurde eine Kapsel eingemauert, die über alles Wissenswerte von der gegenwärtigen Zeit der Stadt
Reichenbach OL. Kunde gibt; ebenso, wie der Bau der Schule zustande kam."
Am 8. August 1929 erfolgte die Eröffnung der "Neuen Volksschule" auf der Röderstraße (heute Schulstraße).
"Neben der Größe, entspricht die Schule mit Turnhalle, Schülerbad, Schulküche, Zeichensaal, Handarbeitsraum, Lichbildeinrichtung, Arztzimmer ...
den neuzeitlichen Anforderungen. Die Gesamtkosten, einschließlich Inneneinrichtung betrugen 536 000 Reichsmark. Der körperlichen Ertüchtignung dient seit 1927 ein mit
großen Kosten angelegter Sportplatz und ein Tennisplatz. Die gesundheitliche Überwachung liegt in den Händen von Dr. Manitz (Schularzt) und Dr. Hoffmann (Schulzahnarzt).
Die alte evangelische Volksschule, die auf gleichem Straßengrundstück an der Ecke Bahnhofstraße steht, wurde mit dem Bezug der Neuen Schule Museum für Heimatkunde."